Balkonsanierung ja, aber in welchem Umfang?
Die nächste Balkonsanierung ist fertig. Fast wäre hier ein optischer Fehltritt entstanden. Nach der ersten in Augenscheinnahme mit einem Statiker schien eine Erweiterung der Statik unumgänglich. Aufgabenstellung an uns war es neue Balkonkonsolen passend zur vorhandenen denkmalgeschützten Fassade anzufertigen. Hier hat die Erfahrung aus vergangenen Balkonsanierung den Eindruck gemacht, dass eine Erweiterung wahrscheinlich nicht erforderlich sein würde. Um den Eindruck zu untermauern kam der Vorschlag zunächst die Stahlträger komplett frei zu legen. Bei dieser Gelegenheit könnte auch das ohnehin an der Vorderseite in der Vergangenheit abgenommene Stuckgesims wieder herzustellen. Eine ausführliche Untersuchung der Stahlträger hat ergeben, das diese in ihrer Substanz kaum angegriffen waren und nur partiell aufgearbeitet werden mussten. Der Rost wurde vollständig entfernt und eine neue mehrlagige Rostschutzschicht aufgetragen. Durch eine zusätzliche Qualitätskontrolle wird sichergestellt, das alle Flächen mit mehreren Schichten Rostschutz beschichtet sind.
Vorbereitungen in der Stuckwerkstatt
Während der Vorbereitenden Arbeiten an den Stahlträgern wurde in der Stuckwerkstatt die Schalung für das Gesims vorbereitet. Die passende Profilierung wurde zu Beginn der Sanierungsmaßnahme vor Ort abgeformt. Die fertigen Schalungsteile wurde direkt in der Stuckwerkstatt auf die erforderlichen Maße geschnitten und die Gehrungen vorbereitet.
Komplettsanierung des gesamten Balkons
Die Sanierungsmaßnahme umfasste ebenfalls den Innenbereich des Balkons. Der alte Estrich wurde vollständig entfernt und ein neuer mit stärkerem Gefälle eingebaut. Es wurden zwei neue Entwässerungen geschaffen, damit zukünftig die Gefahr minimiert wird, daß wieder Wasser auf dem Balkon stehen bleiben kann. Mit einer neuen Abdichtung ist die Balkonplatte nun wieder für die nächsten Jahrzehnte gut geschützt. Bei einer Abdichtung wie sie hier eingebaut wurde ist zu beachten, dass die Beschichtung einen begehbaren Aufbau benötigt. Dies könnte zum Beispiel ein Holzbelag sein.
Für die Rekonstruktion der Stuckgesimse wurde die Schalung vor Ort genau angepasst. Zur Sicherung und Armierung wurden 10 mm Eisenarmierungen eingebaut und mit der Bausubstanz verbunden. Für das Stuckgesims wurde ein Beton von Hand abgemischt. Um möglichst wenige Lufteinschlüsse in der Oberfläche zu erhalten wurde der Beton in der Schlaung gestampft und gerüttelt. Nach ausreichender Standzeit konnten die Schalungselemente entfernt werden. Kleine Lufteinschlüsse wurden in den entsprechenden Teilbereichen nachgearbeitet. Zusammen mit diesem Arbeitsgang sind kleine Reparaturen am Handlauf und in der Ornamentik der Balkonbrüstung ausgeführt worden.
Finish der Balkonsanierung
Am fertig Bearbeitetem Balkon wurden zum Abschluss über die neuen Stuckgesimse eine Zinkabdeckung eingebaut. Sie schützt die außen vorstehenden Gesimse vor Witterungseinflüssen und sorgt dafür, dass ablaufendes Wasser nicht über die Gesimse abläuft. Ohne diesen zusätzlichen Schutz sind schon nach kurzer Zeit laufspuren von ablaufendem Wasser sichtbar. Abgesetzter Staub und Schmutz Tropfen an der Vorderkante der Abdeckung ab. So ist sichergestellt, dass der neu aufgebrachte Anstrich lange geschützt ist.
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