Dienstag, 3. Mai 2016

Stuckprofile und Stuckrosetten aus Gips selber einbauen


Ist es möglich echten Stuck selber einzubauen? Ja ist es. Es benötigt etwas handwerkliches Geschick und am besten einen Helfer. Wenn man schon einmal Fußleisten montiert hat, ist dies hilfreich, denn genau wie am Boden werden auch die Stuckleisten an der Decke befestigt. -Mit einem kleinen Nachteil: Die Erdanziehungskraft.

Das ist wohl auch der Hauptgrund warum heute Stuck aus Fertigteilen an der Decke verbaut wird. Fachbücher raten in der Kalkulation für das Herstellen von Stuckleisten direkt vor Ort zu einem Materialverschnitt von 100% und die Landen überall, nur nicht da wo sie eigentlich hin sollen. Diese Matscherei kann man sich heute in den meisten Fällen sparen und diese Technik kommt nur noch dort zum Einsatz, wo die örtlichen Gegebenheiten es erfordern. Dies kann zum Beispiel bei Rundungen mit unterschiedlichen Radien der Fall sein oder an der Unterseite eines Treppenlauf. Aber zurück zum Einbau von Stuckelementen. Entscheidend für alle Elemente (Stuckprofile/Stuckrosetten/Stuckverzierungen etc.) ist ein sauberer Untergrund. Die Stuckelemente werden immer auf den unbehandelten Putz geklebt. Auf allen anderen Untergründen sind weitere Vorarbeiten oder andere Klebstoffe erforderlich.

Stuckleisten:
Stuckleisten als Hohlkehlen, Wand- oder Deckenstäbe sollten immer zuerst angezeichnet werden. Hierzu verwenden Sie am Besten einen Gliedermaßstab (Zollstock) oder ein Lineal. Für dieses Beispiel beschreibe ich den Einbau eine Eckleiste. Für den Zuschnitt der Ecken ist es hilfreich eine Gehrungslade zu verwenden. In dieser legen Sie das Stuckprofil mit der Deckenseite auf den Boden. In dieser Position kann leicht die Höhe der Leiste abgemessen werden. Messen Sie hierzu von Boden der Gehrungslade bis zur oberen Kante des Stuckprofils. Dieses Maß übertragen Sie als Abstand zur Decke an die Wand. Messen Sie den Abstand auf jeder Wand an mehreren Stellen, da nicht auszuschließen ist das die Decke in sich oder auch nur stellenweise Höhenunterschiede hat. Eventuelle Höhenunterschiede sollten ausgemittelt werden. Bei starken Differenzen sollten weitere Arbeiten ausgeführt werden. Es kann erforderlich sein die Decke in Teilbereichen neu zu verputzen, um diese Höhenunterschiede auszugleichen. Andernfalls können sie die Stuckleisten im Verlauf der Decke einbauen. Dies wird je nach Raumhöhe später sichtbar sein. Falls Sie die Stuckleisten in einem Tapezierten Raum einbauen möchten sollte in Bereich oberhalb der Markierung die Tapete entfernt und der darunter liegende Putz aufgeräumt werden. Nun können Sie mit der eigentlichen Arbeit beginnen. Zunächst mischen Sie den Stuckkleber gemäß den Vorgaben an. Am besten geeignet ist der Kleber, wenn er eine Konsistenz wie Quark hat. Schneiden Sie nun die erste Ecke in der Gehrungslade zu und setzen zunächst das Stuckprofil ohne Kleber in der Raumecke an um zu überprüfen, ob die Gehrung in der Richtigen Richtung verläuft. Nehmen Sie die Stuckleiste wieder runter und streichen auf beiden Klebekanten satt Kleber auf. Auf der Markierung an der Wand schlagen Sie nun zwei Nägel jeweils Ca 15cm vom äußeren Ende der anzusetzenden Stuckleiste ein auf die Sie die Leiste auflegen können. Der Kleber sollte sich beim Ansetzen überall herausdrücken. Zur Unterstützung können Sie nun noch einen Nagel mittig der Stuckleiste in die Decke schlagen. Bitte beachten Sie das dies bei Betondecken und Wänden schwieriger ist und der Nagel möglicherweise nur in der Putzschicht hält. Bei schweren Profilen sollten Sie nötigenfalls die Löcher vorbohren. Im Bereich der Profilstöße und in den Gehrungen tragen Sie ebenfalls satt Stuckkleber auf. Beobachten Sie wann der Kleber beginnt abzubinden, dies kann je nach Kleber unterschiedlich lange dauern. Warten Sie den Moment ab, an dem sich der Kleber abkratzen lässt, ohne das er zwischen dem Stuckprofil und der Wand/Decke einfällt oder rausläuft. Kleiner Unebenheiten können mit einem Pinsel und Wasser egalisiert werden.
Bei anderen Klebeuntergründen, wie zum Beispiel Fliesen sollten Sie die Stuckleisten mit einem PU-Kraftkleber befestigen. An den Übergängen verwenden Sie weiter den Stuckkleber. Bevor Sie den PU-Kleber auf die Stuckleisten auftragen sollten diese im Bereich der Klebeflächen mit einem Tiefgrund vorbehandelt werden.

Stuckrosetten:
Die Befestigung erfolgt auch, wie im vorhergehenden Abschnitt beschrieben auf dem Putz. Bei kleineren Stuckrosetten reicht es diese nur mit Stuckkleber an der Decke zu befestigen. Die Randanschlüsse behandeln Sie wie oben beschrieben. Damit die Stuckrosette nicht herunterfällt solange der Kleber noch abbindet unterstützen Sie diese am besten mit einer auf die passende Länge zugeschnittenen Dachlatte. Eine eckige Stuckrosette Mitteln Sie am Besten vor dem Befestigen aus. Hierzu gehört auch die Bestimmung der Richtung (zum Beispiel mit den Ecken in die Raumecken zeigend oder mit den Ecken auf die Wandmitte zeigend). Die Ausrichtung der Stuckrosette ist abhängig von der Form und der Geometrie des Raumes. Eine allgemeine Empfehlung gibt es hierzu nicht. Bei größeren Stuckrosetten sollten sie vor der Montage noch weitere Punkte prüfen. Sind eventuell vorhandene Stromkabel lang genug? Wird für die Befestigung einer Lampe ein Haken benötigt und wo kann dieser befestigt werden? Wo verlaufen z.B. Balken oder Leitungen? Sind alle Punkte gecheckt kann die Montage beginnen. Große Stuckrosetten sollten in den vorhandenen Deckenbalken mit langen Schrauben oder in Betondecken mit Dübeln befestigt werden. Die Schraubenköpfe werden in der Stuckrosette versenkt und mit Stuckkleber verschlossen.

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